Rasseportrait


Allgemeine Erscheinung:

Der Spinone Italiano ist ein rauhaariger, muskulöser Hund mit kräftigem Knochenbau, ruhiger, souveräner Ausstrahlung und freundlichem, geduldigen Wesen.


Es gibt den Spinone Italiano in mehreren Farbschlägen: weiß, weiß mit orangen
Platten, orangeschimmel mit oder ohne orange Platten, braunschimmel mit braunen Platten und weiß-braun.


Größe: 60-70 cm Schulterhöhe beim Rüden
 58-65 cm Schulterhöhe bei der Hündin


Gewicht: 32-37 kg beim Rüden 
28-30 kg bei der Hündin


Ohren: Die Ohren des Spinone Italiano sind lang und tief angesetzt. Wie bei allen schlappohrigen Hunden ist auch beim Spinone eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Ohren wichtig.


Augen: Die Augen des Spinone haben einen freundlichen, fast menschlichen Ausdruck. Bei weiß-orangenen Hunden sind die Augen tief Honig- oder Bernstein-farben. Beim Braunschimmel ist eine dunklere Farbe erwünscht.


Nase: Die Nase eines Spinone ist nie schwarz. Die Farbe der Nase ist abhängig von der Fellfarbe. Bei weißen oder weiß-orangen Spinoni ist die Nase leberfarben. Bei weiß-braunen oder braunschimmel Spinoni ist die Nase braun.


Rute: Die Rute des Spinone wurde und wird vor allem auch im Ursprungsland Italien meist kupiert. Erst in den letzten Jahren gibt es auch unter den jagdlich geführten Spinoni immer mehr unkupierte Hunde.


Lebenserwartung und Gesundheit:

Der Spinone Italiano ist eine robuste und gesunde Rasse.
 Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt ca. 12 Jahre, aber auch ältere Spinoni sind nicht selten.
 Hüftgelenksdysplasie ist leider, wie bei allen großen Hunderassen, auch beim Spinone Italiano ein Thema. Elterntiere sollten immer geröntgt und frei von Hüftgelenksdysplasie sein.
 Zerebelläre Ataxie ( CA ) ist eine sehr selten auftretende Krankheit, die außer beim Spinone Italiano auch bei Greyhounds, einigen Terrierrassen wie z.B. Boston Terriern oder Airedale Terriern und Gordon-Settern gelegentlich beobachtet werden kann. Zerebelläre Ataxie wird autosomal rezessiv vererbt , d.h. ein Elterntier kann diese Krankheit vererben, ohne selbst erkrankt zu sein. Werden zwei Elterntiere, die diese Erkrankung vererben, miteinander verpaart, können unter den Welpen einige an CA erkranken, während die Wurfgeschwister gesund sind. An CA erkrankte Welpen versterben innerhalb des ersten Jahres. Mittlerweile lässt sich diese genetisch vererbte Erkrankung aber durch einen Gentest der Elterntiere nachweisen und vermeiden.

 Dank dieses Gentests und verantwortungsbewußter Züchter kann man sagen, dass die Zucht in Deutschland heute frei vom CA-Gen ist.


Charakter:

Der Spinone Italiano ist umgänglich, freundlich und leichtführig. Er hängt mit bedingungsloser Liebe an seinem Herrn und ist erst dann wirklich zufrieden, wenn er dabei sein kann. Er arbeitet gern und ist immer bemüht seine Aufgabe zu erfüllen. Der Spinone ist verträglich, sowohl mit Hunden (auch des eigenen Geschlechts) als auch mit anderen Tieren im Haus, vor allem, wenn er diese schon als Welpe kennenlernt. Zu Kindern fühlt er sich oft besonders hingezogen. Auch wenn der Spinone anschlägt, wenn es z.B. klingelt, ist er nicht unbedingt als Wach- und Schutzhund zu bezeichnen.


Empfehlung:

Bei der Wahl eines Welpen sollte man neben der Gesundheit der Welpen und der Elterntiere großen Wert auf eine gute Sozialisierung der Welpen legen. Ein Welpe dieser Rasse, die sich durch ihre Leichtführigkeit und Sensibilität auszeichnet, kann durch eine mangelhafte Sozialisation und Aufzucht großen, zum Teil nicht wieder gut zu machenden Schaden nehmen.
 Außerdem sollte man bedenken, dass es sich beim Spinone Italiano um eine alte Jagdhundrasse handelt. Wer seinen Spinone nicht jagdlich führen möchte, muß das bei der Erziehung berücksichtigen und dem Junghund, je nach Veranlagung, alternative Beschäftigungen bieten. 
Nur angeleint spazieren zu gehen, lastet keinen Hund aus.
 Glücklich ist ein Hund, der konsequent und liebevoll in der Familie erzogen und adäquat, nach seinen persönlichen und rassetypischen Fähigkeiten, beschäftigt wird.
 Und das muss, auch für einen Jagdhund, nicht immer die Jagd sein.
Und ich kann sagen, dass der Spinone wirklich etwas ganz Besonderes ist!!!


 

Laßt mich ganz zum Schluß noch etwas zu den "Nachteilen" sagen:



- Ja, Spinone haaren! -
Wie Ihr und ich verlieren auch Spinone Haare, doch längst nicht so viele wie ein Golden Retriever und sie sind auch deutlich leichter zu entfernen als zum Beispiel die Haare eines Dobermanns.



- Ja, Spinone können sabbern! -
Damit meine ich nicht den nassen Bart, den jeder "bärtige" Hund mal hat, sondern richtig eklige Sabberfäden, die, wenn der Hund sich schüttelt, auch richtig weit und hoch fliegen können.
 Wenn ein Spinone sabbert, dann ist es meist ein Rüde, der geschlechtsspezifisch einen kräftigeren Kopf und eine stärkere Belefzung hat, als eine Hündin.
 Aber auch die sabbern nicht ohne Unterbrechung, sondern nur mit Grund (Futter, nettes Mädchen, Aufregung ...).



- Ja, Spinone sind "Softies"! -
Es soll auch Hundebesitzer geben, die einen "richtigen Kerl" an der Leine haben wollen. Einen, der auf Provokationen durch andere Hunde auch reagiert und nicht möglicherweise sogar einen Umweg durch den Wald vorzieht, um einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. 
Spinone wollen keinen Streß! 
Schon wilde, körperbetonte "Rempelspiele" sind ihnen meist zuviel.
 Auch muß man es mögen, dass der Spinone ständig den Kontakt zu seiner Familie sucht. Nur die wenigsten Spinoni haben irgendwann genug Streicheleinheiten.
 Die meisten können und wollen immer!!   :-)

 

Rasseportrait im Einverständnis von Ilka Kreft geklaut.

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